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Wunschkind1 Mama-Embryo-Gespräch Bonn Doris Lenhard

Der Zwilling Bindung

Bindung  

Bindung und Bonding. Ist doch das Gleiche, oder?

Ihr Baby verbindet sich bereits mit aktiven Bemühungen in der Schwangerschaft mit Ihnen. Das wird „Bindung“ genannt. 

Babys haben schon im Bauch ein natürliches Bedürfnis, ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten mit Ihren Eltern in Bezogenheit aufeinander auszuleben. Es reagiert auf alles, was seine Eltern tun und es redet mit ihnen. Ihr ungeborenes Baby soll schon reden können? Wie soll das gehen?

Das Mess- und kognitiv Verstehbare ist nur eine Hälfte. Ihr Baby bekommt über die Hormone, die die Plazentaschranke durchdringen auf Zellebene die Informationen über Ihre Gefühle und dies löst wiederum Reaktionen in ihm aus. Es ist mit dem Ungeborenen ähnlich wie mit Katzen oder Hunden. Katze und Hund verstehen zwar nicht unsere Sprache, aber ein Draht zueinander ist da. Man spürt, wie es dem geliebten Haustier geht und Hund oder Katze spüren, wie es uns geht. Ob wir Sorgen haben oder fröhlich und frei sind. Diese Beziehung lässt sich schwer beschreiben. Trotzdem ist sie da. 

Wenn man bei Müttern mit komplikationsreichen Geburten oder Schwierigkeiten in der Schwangerschaft nachforscht werden Zusammenhänge oft verblüffend klar, die schon in der Großelterngeneration zu finden waren und an die nächste Generation weitergegeben worden sind. Ein junges, aber total spannendes Forschungsfeld sind die Erkenntnisse der Epigenetik.  

Die vorgeburtliche Mutter-Kind-Bindung

Der Schweizer Körperpsychotherapeut Claus Kaeppeli nennt die Zeit in der Gebärmutter „Trainingslager für’s Leben.“ Die Beziehung Ihres Babys zu Ihnen ist sehr wichtig für seine weitere soziale, emotionale und kognitive Entwicklung. Jedes Baby ist auch mit der Seele seiner Mutter verbunden. Es nimmt alles wahr, hat eigene Gedanken dazu und erlebt im Körper Anspannung und Entspannung, Geborgenheit & Sicherheit und Angst. Ihr Baby lebt nicht nur in Ihrem Körper, es fühlt was Sie fühlen und dabei verbinden sich im Gehirn Synapsen. 

Die vorgeburtliche Beziehung vom Kind zur Mutter ist sehr intensiv. Übrigens auch die zum Vater! Es ist ein hartnäckiges Ammenmärchen, dass die Beziehung des Babys zum Vater erst richtig intensiv werden soll, wenn das Kind größer ist. Väter gar nicht so intensiv gebondet sein können, weil sie ihr Baby nicht so intensiv spüren können. Es ist ja nicht in ihrem Bauch. Aber die Väter in den Babystunden meiner vorgeburtlichen Eltern-Kind-Bindungsförderung sind gar nicht so selten in einem direkteren, emotional echteren Kontakt mit ihrem Baby als die Mama. Wir Frauen trauen uns diese Direktheit weniger. 

Die Intensität der vorgeburtlichen Bindung ist die Grundlage für alles weitere im Leben

Schreibabys, Schlafprobleme, Aufmerksamkeits- und Essproblematiken, aber auch die postpartale Depression bei Müttern, Komplikationen in der Schwangerschaft oder schwere Geburten haben ihre Wurzeln in der pränatalen Lebensphase.

Ungeborene Babys und ihre sagenhaften emotionalen und sozialen Kompetenzen zur Erfüllung ihres Potentials einer guten Geburt und eines erfüllten Lebens

Mit ihren sozialen Kompetenzen lassen uns ungeborene Babys immer wieder staunen. Glücklicherweise hören Babys gerne zu und verstehen die emotionalen Botschaften ihrer Eltern. Wir erleben, wie gerne sie mitarbeiten, sich auf die inneren Besuche ihrer Mutter freuen und dankbar dafür sind, dass ihnen genau erzählt wird, was in der Geburt und direkt danach auf sie zukommen wird. 

Wollen Sie einfach mal in Ihren Körper  lauschen, sich auf ihr Baby einstimmen und ihm zuhören? Stellen Sie es sich wie ein Rendezvous mit Ihrem Baby vor, in dem sie sich ineinander verlieben, bestaunen und einen echten Austausch miteinander haben können.

Den zweiten Zwilling stelle ich Ihnen im nächsten Artikel vor: Bonding. Wunderbarerweise
wird nach der Geburt heute besonders in babyfreundlichen Krankenhäusern viel Wert auf das
Bonding gelegt.  Für eine konfliktfreie und beglückende Eltern-Kind-Beziehung gehören die Zwillinge Bonding und Bindung genauso eng verbunden zusammen, wie menschliche Zwillinge.

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Gänsehaut in der Gebärmutter

Meistens werde ich ungläubig angeschaut, wenn ich schwangeren Paaren erzähle, dass ihr ungeborenes Baby jedes Wort versteht und darauf reagiert. Zugegeben, es klingt wirklich unwirklich. Die Weisheit des kleinsten Embryos /  Fötus, dass auch wir uns an jeden Moment unserer Zeugung, Schwangerschaft und Geburt erinnern können, überrascht auch mich immer wieder aufs Neue. Überraschungen und wohlige Gänsehautmomente der Mütter mit ihren Babys aus den Babystunden bei MaBaZ, die ich gerne mit Ihnen teile. 

Mama’s erster Besuch in der 13. Schwangerschaftswoche

Die Mama war voller Sorge und Angst. Sie hatte erfahren, dass ein Zwilling in der Woche davor gestorben war. Oft erlebe ich, dass Schwangere sich nach Fehlgeburten vor dem unfassbaren Schmerz schützen, indem sie einen Sicherheitsabstand zwischen sich und dem Baby schaffen: Von Vorsorgetermin zu Vorsorgetermin hangeln sie sich und nachdem dort alles in Ordnung ist, lassen Sie sich ein wenig mehr – aber immer noch nicht bedingungslos – auf Ihr Baby ein. Ich kann das sehr gut aus eigener Erfahrung nachempfinden. 

Wenn ich mich weniger einlasse, tut es weniger weh. Haben Sie das auch schon als Kind gelernt? Sie kontrollieren ihre Gefühle.  

So sorgen Sie für Ihr gesundes Bonding & sichere Bindung des Babys an Sie

Als ich die Vorgeschichte hörte, lag es mir besonders am Herzen, dass die Mama ihrem Körper wieder vertraut und das Baby noch am gleichen Abend spürt, dass es zwar seinen Zwilling verloren hatte, dennoch nicht alleine ist. Dass seine Mama annähernd so nah bei ihm ist, wie sein verlorener Zwilling es gewesen war.

Meine Klientin reiste mit meiner Anleitung in ihre Gebärmutter zu ihrem Minizwerg. Dabei bedanken wir uns immer bei der Gebärmutter und bitten sie, die Mama zu ihrem Baby zu lassen. Manche Mütter bleiben dann still und erzählen mir hinterher was sie erlebt haben. Andere erzählen während dessen, dann kann ich darauf eingehen. So eine Reise dauert 20 Minuten und hinterher sprechen wir über die Erlebnisse. Die Mama hatte ihren Kleinen schon am ersten Bauchflüster-Abend gesehen. Sie erzählte, dass er sofort ihren Arm festgehalten und sich über ihren Besuch gefreut habe. Es wollte spielen.

Bis zu seiner Geburt hat Sie sich regelmäßig mit ihrem Sohn bei mir auf dem Sofa getroffen: an den MaBaZ-Abenden und in den emotionalen Abschieds- und Vorbereitungsstunden für die Geburt (Bindungsanalyse). Ihr Baby hat ihr gesagt, was er sich gerade wünscht und ihr überraschende Botschaften gegeben. Wir haben zusammen mit dem Papa das große Abenteuer Geburt im Geburtsvorbereitungskurs trainiert. 

In der 37. Schwangerschaftswoche begannen Mama und Baby, sich auf den Abschied vom ersten Zuhause Gebärmutter und das große Abenteuer vorzubereiten.

Wie es ausging? Der kleine Junge hatte in der achtstündigen Geburt keinerlei Anzeichen von Stress und die Mama hat die Geburt so erlebt, wie sie es sich vorgenommen hatte.