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Dein inneres Baby und seine grundlegenden Bedürfnisse

Unser grundlegendstes Bedürfnis ist sinnvolle Selbstentfaltung 

Neun Monate lang haben wir gezeigt, dass wir uns entwickeln und über uns hinauswachsen können. Dabei hattest auch Du – wie jedes ungeborene menschliche Baby – Bedürfnisse, die uns lebenslang leiten:

  • Die Sehnsucht wilkommen zu sein. Einen Platz im Leben und bei den für uns wichtigsten Menschen zu haben. Darf ich da sein? 
  • Der Körper braucht gesunde Nahrung. Und auch die Seele will genährt sein. Hier hat die pränatalpsychologische Forschung beobachtet, dass ungeborene Babys schon ab ihrer Zeugung Beziehungssignale an die Mutter schickt. Hat Deine Mutter die wahrgenommen und mit Dir kommuniziert oder lief Dein Wachsen und Werden neben dem Alltag her? 
  • Schutz. Ungeborene Babys und Babys sind die Verletzlichsten der Verletzlichen. Die Gebärmutter war Dein Schutzraum. Warst Du darin ungestört und sicher? Oder hast Du Übergriffe in Deinen Schutzraum erlebt (Abtreibungsversuch, Pränataldiagnostik, Amniozentese, häufige Ultraschalluntersuchungen)
  • Wie gut haben Deine Eltern Deine vorgeburtlichen Gefühle und Gedanken wahrgenommen? Gaben sie Dir Orientierung während der Geburt für Deinen Weg ins Leben? Wieviel Orientierung gaben sie Dir als Du da warst?
  • Grenzen: Wie sieht es im emotionalen Elternhaus Deiner Ursprungsfamilie aus? Gab es klare Grenzen mit einem Gegenüber, das Dich gehört, geachtet und angeleitet hat? Nimmst Du mich an wie ich bin und schätzt Du mich wert?

Was unterstützt Dich heute beim Mama- und Menschsein, wenn eins oder mehrerer Deiner vorgeburtlichen Bedürfnisse unerfüllt geblieben oder gar bewusst oder unbewusst verletzt worden ist? Mehr dazu findest Du hier

Der Neuland Seefahrer beginnt die Reise

Der Neuland Seefahrer beginnt seine Reise
von Dr. Helga Blazy

 

MaBaZ Fachpraxis Schatzinsel Familienglück

Schatzkarte von meinem Sohn Felix

Der Neuland-Seefahrer sind natürlich zunächst Samen und Ei, die bei ihrer minimalen Größe Meere zu bewältigen haben, um zueinander zu finden, doch es ist auch das Liebespaar, aus dem ein Elternpaar wird, das miteinander dabei Meere von plötzlicher Fremdheit bewältigen muss, und es sind auch wir Bindungsanalytiker, die manchmal die Wogen dieses Meeres kaum bewältigen oder stillen können.

Jeder in diesem Bereich ist ein Neuland-Seefahrer mit jedem neuen Baby.

Zwei ungarische Psychoanalytiker, György Hildas und Jenö Raffai, waren die ersten, die die Neuland-Fahrt wagten. Sie verstanden es in den 1970er Jahren erstmals, zur Heilung psychotischer Jugendlicher mit ihnen zurückzugehen in die pränatale Zeit und so ihre Psychosen verstehen und heilen zu können. Sie machten daraus den innovativen Sprung, direkt mit schwangeren Müttern zu arbeiten, um Psychosen und andere Erkrankungen in statu nascendi (direkt in der Produktion 🙂 ) vermeiden oder heilen zu können durch die intrauterine Mitwirkung von Mutter und Kind, in deren inneren Gesprächen mit ihnen.

Das bewirkte niemand zuvor wie die beiden Ungarn das taten. Als Mitglieder der ISPPM teilen sie uns ihre Methode in Deutschland in Vorträgen mit, und seit dem neuen Jahrtausend ist ihre Methode vielfach in Deutschland, Österreich und auch inzwischen in den USA präsent, und ihr Erfolg zeigt sich in weit weniger Fehl-, Tot- oder Kaiserschnittgeburten.

Es ist anzunehmen, dass es sich ebenfalls in weit weniger späteren Erkrankungen der Kinder zeigt, doch soweit reichen unsere Forschungen noch nicht.

Worum geht es bei der Bindungsanalyse?

Es geht bei der Bindungsanalyse um ein inneres Verstehen miteinander von mütterlichen, väterlichen und kindlichen Sorgen und Ängsten im intrauterinen Raum. Das intrauterine Baby wird als Partner mit seinen Bildern und Wünschen, die es übermittelt, hier erstmals wahrgenommen, verstanden und ernst genommen als Teil seiner Familie, die erkennt und deren Sorgen es miterlebt.

Wollen wir heute noch fragen: Wie kommt die Sprache in die Welt? Sie ist intrauterin angelegt und den Babys innen verständlich. Sonst könnten moribunde Neugeborene bei Szejer nicht via Erklärung ihrer intrauterinen Probleme reagieren und sich danach für das Leben entscheiden.

In der Bindungsanalyse warten wir nicht auf die Geburt, wir sprechen mit dem frühen Seefahrer, der sein Neuland schon kennt. Sicher möchte die Bindungsanalyse es ihm so gestalten, dass er in einen guten neuen Haften einfährt mit seinen Eltern.

In manchen Bereichen erobern wir Bindungsanalyse-Seefahrer auch neues Land aus den Erfahrungen von Hildas/Raffai. Sie werden davon auf der Tagung Hören.

Helga Blazy

10. – 12. Juni 2016, Köln
Veranstalter: Internationale Tagung der Arbeitsgemeinschaft Bindungsanalyse der ISPPM e.V.
Ort: Tagungs- und Gästehaus St.Georg, Köln