Archiv der Kategorie: Blog

Berührender wunderschöner Geburtserfahrungsbericht von Laura Maria Seiler

Sonntags ist meine heilige Zeit, in der ich ganz für mich bleibe, mich inspirieren lasse. Heute hat mich meine Intuition zu Laura Maria Seiler geführt. Ich bin begeistert darüber, mit wie viel Liebe Laura Maria Seiler in dieser Podcastfolge authentisch von der Geburt Ihres Babys erzählt. Höre einmal herein und erfahre sozusagen direkt aus erster Hand:

Wie fühlt es sich an, ein Kind zu gebären? Welche Emotionen haben wir Frauen? 

Höre einmal herein. So liebevoll, berührend authentisch und Mut machend, so wirklich, dies ist wahrhaftiges Gebären.
Danach wirst Du die üblichen Bilder und die leider immer noch so vielen Geburtsberichte, die Frauen heute erleben, nicht mehr glauben. 

Während der Geburt Deines Kindes musst Du Kontrolle abgeben und gleichzeitig kannst Du ganz viel Kontrolle behalten. Jedoch hindern Dich hieran genau die Werkzeuge, die Du im Job anwendest. So so schön beschreibt Laura Maria Seiler die seelischen Prozesse während einer Geburt. Dass Du alte Persönlichkeitsteile von Dir loslassen, mit Deinem Körper fließen und hierbei den besten Teil von Dir kennenlernen darfst.

Genau dies beobachte ich bei den Müttern und Vätern während meiner Geburtsvorbereitungskurse Gut Gebären-Hypnobirthing.  Als Expertin für Babys und kürzere Geburten habe ich den klassischen Hypnobirthing-Kurs erweitert. Du weißt sicher, dass Babys bereits in der Schwangerschaft empfindsame Wesen mit großen emotionalen und sozialen Fähigkeiten sind. Deswegen bereiten Eltern mit meiner Anleitung ihre Kinder ebenfalls auf alle emotionalen und körperlichen Erfahrungen ganz praktisch vor.

 

HÄNDE WEG vom Wochenend Crashkurs Geburtsvorbereitung

Du willst einen Wochenendend Crashkurs Geburtsvorbereitung.
Meine glasklare Haltung dazu – HÄNDE WEG. Warum?

Bewusst biete ich keine Geburtsvorbereitung als Wochenend Crashkurs an, auch nicht wenn Du dein zweites, drittes, viertes Kind erwartest.

Natürlich könnte ich Dir alles in vier oder sechs Stunden Wochenend Crashkurs Geburtsvorbereitung beibringen wie manche Hypnobirthing-Kollegin oder Hebammen in Crashkursen. Die mentalen Techniken bringe auch ich Dir in maximal sechs Stunden bei. Und dann? In der Geburt? In der Klinik, in der über Stunden in einem unvorhersehbaren Geburtsverlauf jede Menge Entwicklungen auf Euch zukommen können?

Jede gelernte Methode müsst Ihr zu Hause üben. Während des Übens macht ihr Erfahrungen, die mal gut sind. Aber auch solche, wo es mal unrund ist. Und gerade die sind total wertvoll, weil sie die Risiken für spätere Komplikationen zeigen, an denen dann gearbeitet werden kann. Damit sie Eurem Baby nicht im Geburtsweg stehen und ihn blockieren.

Prä- und Perinatalpsychologische Dynamiken zwischen Mama und Baby bei der Geburt

Wochenend-Kurse arbeiten mit einer Lüge. Der Lüge, dass Geburt mal eben so zu lernen geht. Dass Geburt mal eben so zwischen Tür und Angel von jedem Paar erledigt werden kann. Schließlich sind ja Hebammen im Krankenhaus. Das ist aber nicht so. Was Euch keiner über die Entstehung von Komplikationen in der Geburt sagt, weil es viele Hebammen und Ärzten in Krankenhäusern nicht wissen und hier auch die Grenze ihres Handwerks ist, ist dies:

In der Geburt finden vielfältige psychische Prozesse zwischen der Mama und dem Baby statt. Jede Frau „regrediert“ während der Geburt in ihre eigene Geburt. In der Übergangsphase entstehen die meisten Komplikationen, weil hier ungelöste Konflikte mit der Mutter, die eigene Geburt, andere psychische Dinge wirken und das Baby darauf reagiert. Das kann sogar so weit gehen, dass es nicht rauswill. Oder Du es nicht rauslassen willst, weil um dich herum so viel Angst herrscht, dass Dein Evolutionsprogramm im Körper sagt: Stopp. In Sicherheit bringen, weglaufen und woanders das Kind zur Welt bringen.

Der Geburtsverlauf prägt Fühlen und Handeln lebenslang

Bei allen Müttern mit traumatischen Geburtserfahrungen, bei allen Schreibabys, die zu mir in die Praxis kamen, waren dies die Ursachen für die Komplikationen in der Geburt. Diese wurden durch Klinikroutine oft in Gang gebracht oder was weit häufiger ist: Tritt eine Geburtsblockade ein, können die in der Klinik nicht mehr rückgängig gemacht werden. Sondern nur mit Medizin alles getan werden, dass das Baby und die Mama die Geburt körperlich unbeschadet überstehen. Die Seele des Babys und der Mama nehmen dabei gar nicht so selten Schaden.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, welche lebenslangen Prägungen als Hindernisse in meinem Seelen- und Körperempfinden für meine Beziehungen zu Menschen sowie meine Selbstentfaltung übrig geblieben sind aus meiner 48stündigen gewaltsamen Geburt, in der ich herauskristellert wurde. Die eigene Geburtserfahrung wiederholt das Baby meistens, auch mein erstes Kind wurde von Ärzten 30 Jahre später mit PDA und Kristellerhandgriff entbunden. Und ich weiß, wie lange und schwer es ist, daran immer mal wieder zu arbeiten.

Als Babyflüsterin verstehe ich mich als Sprachrohr der Babys. Als Frau verstehe ich mich als Weise Frau, die ihr Wissen jetzt an die Nachfolgeneration weitergibt.

Weil ich denke, dass jeder Mensch ein natürliches Geburtsrecht hat, mit seiner eigenen Kraft und in der bestmöglichen Zusammenarbeit mit Papa und Mama geboren zu werden. Und weil ich als Paartherapeutin überzeugt davon bin, dass Krisen nach der Geburt so überflüssig sind wie ein Kropf und es dazu überhaupt nicht kommen muss. Ich habe deshalb aus dem Hypnobirthing-Konzept, der Bindungsanalyse, altem Hebammenwissen und juristischem und medizinischem Fachwissen eine Geburtsvorbereitung entwickelt.

Den GUTGEBÄREN-Kurs. Ich freue mich, wenn Du dabei bist.

Sternenkinder – kostenfreier Online Kongress

Sternenkinder – Boten des Lebens – 
Erster Onlinekongress vom 9. bis 19. Mai 2019

Es ist soweit: Die Tore zum ersten Sternenkinder Onlinekongress sind geöffnet.
Du bist willkommen Dich jetzt mit einem Klick hier anzumelden.

21 ExpertInnen aus verschiedenen Bereichen und ich schenken Dir heilsame Impulse und Inspirationen. Wir teilen mit Dir unsere ganz persönlichen Erfahrungen.

Sternenkinder, die während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder in der frühen Lebenszeit versterben, hinterlassen in uns Sternenkind-Eltern eine tiefe Spur. Wenn Du selbst betroffen bist, dann hast auch Du erfahren, wie lang, schwer und einsam der Weg durch die Trauer oft sein kann. Mit diesem Verlust einen Umgang und vielleicht sogar irgendwann einen Frieden zu finden – für sich selbst, als Paar und als Familie – ist eine Aufgabe fürs Leben.

Der Tod ist ein Tabuthema, der Tod von Kindern ein Tabu im Tabu. Niemand spricht (gern) darüber, und doch gehört es zum Leben und Familiensystem von so vielen Menschen dazu.

Meine Tochter Karolina starb 1991 in der 19. Schwangerschaftswoche. Fast auf den Tag genau, an dem der Sternenkinder Kongress am 9. Mai beginnt. Wir sprechen über unsere Trauer und auf welche Weise jeder von uns Abschied, Neuorientierung, Heilung gefunden hat. Und wie es dann weiterging, als der Kinderwunsch wieder erwachte und wieder ein Baby zu uns kam.

Kinderwunsch & Folgeschwangerschaft

Der Kongress „Sternenkinder – Boten des Lebens – Aus der Trauer in deine neue Kraft“, den Marika Ratthei vom 09. bis 19. Mai 2019 veranstaltet, schafft einen einzigartigen Raum, in dem die Trauer der Betroffenen genauso Platz hat wie auch heilsame Impulse, die Mut und Inspiration schenken.

22 ExpertInnen, darunter Hardy Krüger Junior, Anne Vonjahr, Thomas Young, Helga Schmidtke, Andreas Goldemann, Ilan Stephani, Birgit Rutz, Lea Hamann, Namiah Bauer, Dami Charf, Romen Banerjee, Michaela Mogath, Heidi Blohmann, Katharina Nestelberger, Doris Lenhard, Roland Kachler
u.v.m. teilen ihre ganz persönlichen Erfahrungen zum Thema Sternenkinder.

Der Sternenkinder Kongress geht existentiellen Fragen  nach zu Trauer, Tod, Heilung und Neuorientierung

Erfahre mehr über die Antworten, die Marika Ratthei mit mir und den 21 weiteren ExpertInnen geben zu diesen essentiellen Fragen:

  • Trauern um mein verstorbenes Kind und es (auch) als Geschenk annehmen. Wie geht das?
  • Kann ich mit meinem Kind in der Liebe verbunden bleiben, auch wenn es nun unwiederbringlich fort ist?
  • Wie finden wir im Familiensystem und Jeder von uns auf seine Weise Frieden?
  • Wie bringen wir wieder Leichtigkeit ins Leben und öffnen uns für ein Kind bei Kinderwunsch?
  • Was braucht unser Nachfolgekind, damit es sein kleines Leben frei von der Angst und der Trauer des verlorenen Geschwisters entwickeln kann?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, körperlich, emotional und seelisch zu heilen, um wieder frei und offen für die Fülle des Lebens und vielleicht auch für ein weiteres Kind zu sein?

So kommen die Interviews zu Dir nach Deiner Anmeldung?

Die berühmte Link-Bestätigungsemail kennst Du bestimmt schon aus anderen Lebensbereichen. Danach schickt Dir Marita jeden Tag eine Email mit dem Experten des Tages, das für 24 Stunden freigeschaltet ist.

Am 12. Mai ab 18 Uhr – Muttertag – schaltet Marita das Interview mit mir frei. Bis zum 12. Mai. Komm so gut wie möglich hinein in den Mai. Ich freue mich auf Dich.

hier gehts nochmal zur Anmeldung

 

Anleitung: Patientenverfügung & Vorsorgevollmacht für die Geburt

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Eltern aus meiner Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung haben sehr gute Geburtserfahrungen gemacht, nachdem Sie die hier gemeinsam mit mir erarbeitete Patientenverfügung & Vorsorgevollmacht mit der Klinik besprochen haben.

Die Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht ist umfangreich:
Sie umfasst allerdings sechs Seiten, in denen alle Eventualitäten einer Geburt erfasst sind. Ebenso wie ein  Anschreiben. Eltern erarbeiten hierfür gemeinsam ihre Haltung anhand ausführlicher Hintergrundinformationen zu jeder möglichen Situation während der Geburt. Alle weiteren Informationen und den Download findest zu hier

Dies hier könnte Dich auch interessieren:

Christina Mundlos: Eltern brauchen justiziable Patientenverfügung

 

 

 

Patientenverfügung. Ein starkes Instrument für die Selbstbestimmung in der Geburt

von Christina Mundlos & Doris Lenhard

Sind Geburtspläne sinnvoll?

Vor einigen Monaten wurde ich von der Deutschen Hebammenzeitschrift gefragt, wie ich zu individuell entworfenen Geburtsplänen stehe, die Frauen zur Geburt mitbringen. Meine entnervte Antwort lautete: „Allein die Tatsache, dass wir darüber reden müssen, ob es sinnvoll ist, dass sich Frauen Gedanken über die Geburt ihres Kindes machen und ihre Wünsche aufschreiben, zeigt, wo wir in der Geburtshilfe stehen. Oft mokiert oder ärgert sich das Personal über diese schöne Möglichkeit, die Mutter als Individuum und nicht bloß als Nummer kennenzulernen. Das ist nicht nur anmaßend sondern auch frauenverachtend.“

Eigenverantwortung trifft auf Konflikt-Projektion

Natürlich beginnt die Verantwortung einer Frau in ihrer Mutterrolle bereits lange vor der Geburt des Kindes. Selbstverständlich ist es sinnvoll, sich vor der Geburt mit seinen eigenen Wünschen auseinanderzusetzen, diese schriftlich festzuhalten und dem geburtshilflichen Personal den Geburtsplan vorzulegen. Denn wenn wir genau hinschauen, handelt es sich hier nicht um Wünsche nach dem Motto „Wünsch Dir was!“ Stattdessen setzt sich eine Frau verantwortungsvoll damit auseinander, wie ihr Kind und sie eine Geburt körperlich gesund und seelisch gestärkt bestehen können – im besten Sinne unversehrt.

Das Problem ist nicht, die Existenz eines Geburtsplans. Problematisch ist, dass Geburtspläne von der Klinik ignoriert werden. Manche Hebammen fühlen sich durch das Formulieren der Wünsche der Mütter gekränkt, beleidigt, angegriffen oder infrage gestellt. Wie können Frauen auch auf die Idee kommen, sie wären die Expertinnen für ihre eigene Geburt, für ihren Körper und ihr Baby?! Nicht selten werden die Geburtspläne der Mütter daher ausgelacht oder abfällig kommentiert. Das geburtshilfliche Personal projiziert in die Wunschliste eigene ungelöste Konflikte der Anerkennung von Hebammen und des Machtkampfes zwischen Ärzt*innen und Hebammen hinein. Den berühmten Tritt nach unten bekommen die Gebärende und das Baby ab.

Patientinnen- und Menschenrechte werden missachtet

Oft genug hält sich unter der Geburt in der Klinik dann niemand an die Wünsche der Gebärenden – selbst wenn diese sie extra schriftlich eingereicht haben! Patientinnenrechte werden mit Füßen getreten. Genauso wie unser Grundgesetz: Denn die Würde des Menschen ist unantastbar.

Katastrophal ist, dass das Missachten der Wünsche der Mutter dramatische Folgen für den Geburtsverlauf hat. Jede Hebamme weiß, dass die für eine gute Geburt notwendigen Hormone von der Frau nur ausgeschüttet werden können, wenn sie sich absolut sicher fühlt. Dazu benötigt jeder Mensch, aber besonders die Gebärende Rückhalt.

So hat es auch Doris Lenhard aus Bonn erlebt.

Sie betreut und begleitet seit Jahren Schwangere und Mütter. Sie hat sich spezialisiert auf die vorgeburtliche Beziehung zwischen Eltern und Babys. Als Bindungsanalytikerin stärkt sie Frauen nach Fehlgeburten, traumatischen vorherigen Geburten oder weil sie schlicht und ergreifend einfach Angst vor der Geburt haben. Sie bereitet die Eltern und das Baby ganz konkret auf den Geburtsprozess vor mit einer Hypnobirthing-basierten Geburtsvorbereitung. Hier entwickeln Eltern ihren Geburtsplan anhand fundierter Aufklärung. Manche begleitet sie auch während der Geburt.

Die Geburten ihrer Klientinnen verliefen fast immer gewaltfrei. Die Mütter hatten sich mit ihr intensiv auf die Geburt vorbereitet, eigene Geburtserfahrungen verarbeitet, den Geburtsplan lange vor der Geburt mit den Ärzt*innen besprochen. Doris Lenhard hat sie als Doula während der Geburt begleitet. Zuletzt erlebte sie aber zwei Fälle, bei denen sich Ärzt*innen, Hebammen und Klinik einfach über die Wünsche und Rechte der Mütter hinweggesetzt haben – sogar in Lenhards Beisein. Die Geburtspläne wurden komplett ignoriert. Und das bei einer vorbelasteten Mutter. Obwohl die Klinik wusste, dass hier ein frühestes klinisches Trauma der Gebärenden beachtet und traumasensibel begleitet werden muss. Lenhard war schockiert.

Entwicklung der Patientinnenverfügung durch Doris Lenhard

Als ehemalige Rechtsanwaltsgehilfin kam die clevere Bonnerin dann auf die Idee, eine justiziable Patientinnenverfügung zu entwickeln, um den Wünschen der Mütter mehr rechtlichen Nachdruck zu verleihen. Die justiziable Patientinnenverfügung wirkt allein schon über ihre Begrifflichkeit. Worte sind Macht und formen unser Denken und lösen Reaktionen beim Gegenüber aus. Die juristische Konnotation einer justiziablen Verfügung ist der machtvolle Ausdruck einer Eigensinnigkeit im besten Sinne, der Eigenverantwortung, welcher dem Geburtsplan von Hebammen und Ärztinnen nicht zugestanden worden war.

Der Hinweis auf die Patientinnenrechte und darauf, dass es sich hier um ein rechtlich relevantes Dokument und nicht um einen Wunschzettel aus dem Poesiealbum handelt, führt letztlich dazu, dass das Klinikpersonal mit Eltern auf Augenhöhe kommuniziert und mittlerweile übliche Standards für konstruktive Patientenkommunikation und gesetzliche Standards für Patientenaufklärung einhält.

Inhalte und Aufbau der justiziablen Patientinnenverfügung

Die Patientinnenverfügung enthält ein Anschreiben, in welchem die Eltern zunächst darlegen, welche Kompetenzen sie bereits in der Vorbereitung auf die Geburt erworben haben. Im Anschluss formulieren sie Forderungen, die sie an die Klinik und das gesamte geburtshilfliche Personal stellen. Dass Lenhards Eltern sehr realistische Vorstellungen von den Abläufen im Kreißsaal haben, kann man schnell aus den Patientinnenverfügungen herauslesen. So stimmen sich die Mütter oft mit den Vätern ab, dass sich das geburtshilfliche Personal mit sämtlichen Äußerungen zum Geburtsfortschritt oder zur Erwägung von Eingriffen zunächst ausschließlich an den/die Partner*in wenden soll. Hierzu wird das Personal in der Verfügung dann aufgefordert. So wird dem Umstand Rechnung getragen, dass es häufig die vielen unbedachten oder auch absichtlich ängstigenden Aussagen unter der Geburt sind, die dazu führen, dass die Mutter sich nicht mehr auf sich selbst und die Geburt konzentrieren und entspannt bleiben kann.

Mutter und Baby schütten Stresshormone aus

Sätze wie „Nur 1 cm in 2 Stunden“ oder „Vielleicht sollten wir jetzt langsam mal die Fruchtblase öffnen“ lösen physiologisch die Ausschüttung von Stresshormonen aus. Diese stören den Geburtsverlauf. Je nach individueller Vorgeschichte der Frau kann dies von leichter Irritation über Stress bis hin zur Reaktivierung eines Traumas reichen. Diese und ähnliche Stressoren führen dazu, dass Gebärende am Ende mürbe sind, sich ausgeliefert fühlen und Eingriffe über sich ergehen lassen. Während es in anderen Kulturen zum Allgemeinwissen gehört, dass ungeborene Babys empfindsame Wesen sind, die auf die Umgebung ihrer Mutter und deren Gefühle reagieren, bleibt dies in Deutschlands Kreißsälen weitestgehend unberücksichtigt. Der Körper der Mutter schüttet sofort Stresshormone aus. Auf den Stress reagiert das Baby, das mit Irritation reagieren kann. Das Baby wird in seiner Geburtsarbeit irritiert und behindert. Lenhards Klientinnen wollen sich mit der Verfügung auch abschirmen und einen Schutzraum schaffen. Alle Infos oder Wünsche des Personals gehen erstmal an die Begleitung der Gebärenden (Vater/Partner*in). Diese entscheidet dann, wie sie an die Mutter weitergetragen werden.

Mit der Patientinnenverfügung Gehör verschaffen

Was auch immer die Schwangeren an Forderungen in die justiziable Patientinnenverfügung aufnehmen, sie stellt ein wichtiges neues Instrument zur Selbstbestimmung dar und ist nur die logische Weiterentwicklung des Geburtsplans. Bedrücken muss einzig die Tatsache, dass sie überhaupt benötigt wird und dass Schwangere versuchen, sich mit Schriftstücken einen selbstverständlichen Schutzraum zu schaffen, den sie nicht mehr vorfinden, weil ihn die richtliniengeleitete, medikalisierte Geburt nicht vorsieht und er von einigen Hebammen oft verwehrt wird. Denn ursprünglich sind Patient*innenverfügungen entstanden, damit die eigenen Wünsche schriftlich vorliegen für den Fall, dass man eben nicht mehr ansprechbar ist und nicht mehr entscheiden kann. Gebärende sind aber (fast immer) noch ansprechbar und können ihre Wünsche und ihre Zustimmung oder Ablehnung mündlich äußern. Doch häufig verhallen ihre Stimmen ungehört. Schwangere brauchen diese Verfügung also weniger für Situationen, in denen sie nicht mehr sprechen können, sondern vielmehr für Situationen, in denen sie keiner hören will!

Justiziable Patientinnenverfügung wird erfolgreich eingesetzt!

Lenhards Klientinnen haben bislang durchweg positive Erfahrungen mit der Patientinnenverfügung gemacht. Zunächst sorgt sie regelmäßig für Irritationen bei Ärzt*innen und Hebammen. Ernst genommen und gehört wurden bisher aber alle der Mütter mit justiziabler Patientinnenverfügung!

Christina Mundlos* & Doris Lenhard

* Mehr Informationen über die Autorin, Beraterin, Doula und Speakerin Christina Mundlos finden Sie hier: http://christina-mundlos.de/