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Bindungsanalyse in Bonn

Von zwei ungarischen Ärzten entwickelt – Anerkennung der Ärztekammer Baden-Württemberg

In Budapest beobachteten die Psychoanalytiker Jenö Raffai und György Hidas, wie bedeutsam die Qualität der vorgeburtlichen Beziehung für die weitere Entwicklung der psychischen Gesundheit ist. Mit ihren Einsichten wollten sie kein neues Erklärungsmodell für Schizophrenie und Psychose entwickeln. Ihnen lag es am Herzen, den Ursprung psychischer Erkrankungen in der Schwangerschaft zu verhindern. Dr. Jenö Raffai und György Hidas entwickelten die außergewöhnliche Schwangerschaftsbegleitung Bindungsanalyse. Dr. Jenö Raffai begleitete bis zu seinem Tod 2015 über 3.000 Schwangere bindungsanalytisch. Es zeigten sich überaus positive Auswirkungen

  • auf den Verlauf der Schwangerschaft
  • die Geburt
  • die Entwicklung der Elternkompetenzen 
  • und die Eltern-Kind-Beziehung.

Ärztekammer und die Bindungsanalyse

Die Ärztekammer Baden-Württemberg hat die Bindungsanalyse als Fortbildung anerkannt.
Jenö Raffai habe ich in seiner letzten Ausbildungsgruppe vor seinem Tod 2015 kennenlernen dürfen. Dass mich dieser große Mensch und Pionier ausgebildet hat, zusammen mit Dr. Ludwig Janus, erfüllt mich mit demütiger Dankbarkeit.

2014 durfte ich Dr. Jenö Raffai noch in meiner Ausbildung zur Bindungsanalytikerin kennenlernen und an seinen Erfahrungen teil haben. Nun können Schwangere wählen, ob Sie bei einem Psychoanalytiker, einem Psychotherapeuten die vorgeburtliche Mutter-Kind-Bindung vertiefen möchten. Diese Begleitung ist psychoanalytisch. Ich bin keine Psychoanalytikerin. Und ehrlich gesagt, habe ich auf meinem Weg Methoden lernen und in ihrer Wirksamkeit erfahren dürfen, die mich mehr überzeugen. In meine Praxis kommen Frauen mit ganz verschiedenen Anliegen. Ich arbeite Körper- und Erfahrungsorientiert mit der Bindungsanalyse. Die Bindungsanalyse ist keine Psychotherapie, sondern eine wunderbare und außergewöhnlich heilend wirkende Schwangerschaftsbegleitung. Mehr dazu finden Sie hier

KollegInnen im ganzen Bundesgebiet, in der Schweiz und in Österreich finden Sie hier 

PDA. Kristellergriff. Zangengeburt. Saugglocke. Kaiserschnitt

 

„Wie ihr geboren worden seid, so löst ihr im Leben alle Herausforderungen“ war eine der ersten Lektionen von Jenö Raffai. Jenö Raffai war Psychiater, der im Frühjahr 2015 starb. In Ungarn hat er bei der Behandlung psychotischer Jugendlicher entdeckt, dass sie über die emotionalen Erinnerungen und Körpererfahrungen aus ihrer vorgeburtlichen Zeit sprachen. So hat er erforscht, dass sich die körperlichen und emotionalen Grenzen in der Schwangerschaft entwickeln und entwickelte eine außergewöhnliche Schwangerschaftsbegleitung, mit der Schwangerschaftskomplikationen, Komplikationen in der Geburt und psychischen Erkrankungen vorgebeugt werden kann. 

Meine eigene Geburt vor nun fast 60 Jahren begann mit einem Blasensprung, dauerte 48 Stunden. „Die Hebamme sah mich und sagte: Da haben sie aber ein phlegmatisches Kind.“ 
Das erzählte meine Mutter. 2005 nahm ich an einem Selbsterfahrungsworkshop teil. Wir machten eine Rückfallübung: „Wenn ich mich fallenlasse, dann …“ Nachdem mir einiges dazu einfiel stieg ein verzweifelter Satz in mir hoch: „Ich will hier nicht raus.“ Beim nächsten Besuch fragte ich: Sag mal Mutter, wie ging meine Geburt eigentlich zu Ende? Sie haben Dich rausgedrückt.

Damals brachten Hebammen ein Baby dazu, den ersten Atemzug zu machen indem sie ein Baby an den Füßen festhielten, es kopfüber baumeln ließen und ihm auf den Po schlugen. 

PDA und Komplikationen in der Geburt

Die Geburt meines ersten Kindes 30 Jahre später begann mit einem Blasensprung. Nachdem mein Körper 48 Stunden lang keine Wehen produzierte, ich zwei Nächte lang kaum geschlafen hatte half mir eine einfühlsame Hebamme mit einem Bad und einem Prostaglandine-Zäpfchen, das meinen Muttermund weich machte. Nun öffnete sich mein Muttermund einen Zentimeter. Bei den CTG-Kontrollen und Vaginaluntersuchungen an den vorherigen beiden Vormittagen verkündete ich dem Arzt voller Stolz: Ich habe Wehen. Die hatte ich nachts so gut ich konnte veratmet. Von Atmen und Gebären hatte ich trotz Geburtsvorbereitungskurs in Wirklichkeit  keine Ahnung. „Sie haben keine Wehen, der Muttermund ist geschlossen“ war der ernüchternde Befund. Nun war mein Muttermund tatsächlich einen Zentimeter offen, es ging los!

Wenn das Ziehen und Schmerzen im Bauch keine Wehen gewesen waren, wollte ich jetzt nicht mehr wissen, wie sich Wehen anfühlen. Ich entschied mich für eine PDA und bekam sie, zusammen mit einem Wehentropf und Flüssigkeit. Ab da schritt die Geburt meines Kindes schön fort, jedoch spürte ich nun nicht mehr, wann ich mein Baby hinausschieben sollte. Ich hatte keinerlei Gefühl. Mein Kind wurde mit Kristellergriff herausgedrückt und schrie wochenlang untröstlich.

Es gehört zur Natur des Menschen, dass wir durch Reinszenierungen seelische Verletzungen heilen, auch Geburtstraumata und Bindungsverletzungen. Sie werden unbewusst – wie Verhaltensmuster – von einer Generation an die nächste weitergegeben. 


Wie zeigen sich Geburtserinnerungen nach einer Kristellergeburt?

Jede Geburt hinterlässt ihr eigenes Gefühlsmuster.

Kennst Du das Gefühl, dass Du im Leben feststeckst? Etwas willst und zögerst, eins vor, wieder zurück, Dich nicht traust. Dann passiert etwas im Leben und du wagst etwas, was Du Dich vorher niemals getraut hättest. Und dann erschrickst Du Dich ein bisschen über dich selbst. Und regelst Dich wieder ein bisschen runter, vielleicht mit Fernsehen oder Zigaretten oder langem Rückzug.

So sind aus meinem Geburtsverlauf ein emotionale und Handlungsmuster geworden. 

Welche Anzeichen gibt es noch?
Das Skelett, der Rücken und Nacken werden mit dem Kristellergriff verletzt. Wenn Du Dir von einer Hebamme zeigen lässt, wie extrem das Baby zusammengedrückt wird, ist Dir alles klar. Die Kinder fühlen sich ganz schnell unter Druck und brechen gerne ab, was sie begonnen haben.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Ich begleite werdende Mütter und ihre Babys, helfe Ängste in Ressourcen umzuwandeln. Die Mamas aus meiner Obhut erzählen mir nach ihren Geburten ihre Erfahrungen: Das war das Anstrengste, was ich je gemacht habe. Es war toll. Doris, ich habe genau gefühlt, wie mein Becken auseinandergegangen ist. Da ist eine Kraft durch mich hindurchgegangen,  das war gigantisch.

In den Mama-Baby-Geburtsvorbereitungsstunden darf ich den bewussten Abschied von der Gebärmutter und dem Baby im Bauch miterleben und bin heilfroh, dass die meisten Babys ihre Geburt +/- vier Tage um ET beginnen. 

Am überglücklichsten bin ich, wenn ich dazu beitragen durfte, dass ein Baby lange lange im Bauch seiner Mutter bleibt und mit MAMA und PAPA die Erfahrung einer komplikations- und angstfreien Geburt aus eigener Kraft machen darf. Mit drei Kaiserschnitten, keiner Kristeller- und Saugglockengeburt bei 45 Geburten dürfen die Eltern – und ich – stolz sein. 

Ja, auch Du kannst das. Bist Du neugierig geworden? Möchtest Du mehr über Deine Möglichkeiten durch die vorgeburtliche Förderung der Mutter-Kind-Bindung erfahren?

Auch im Nachhinein kann eine  Geburt mit Komplikationen in eine wunderschöne Erfahrung wandeln und Erwachsene den prä- und perinatalen Inprint positiv verändern.

 

 

Gänsehaut in der Gebärmutter

Meistens werde ich ungläubig angeschaut, wenn ich schwangeren Paaren erzähle, dass ihr ungeborenes Baby jedes Wort versteht und darauf reagiert. Zugegeben, es klingt wirklich unwirklich. Die Weisheit des kleinsten Embryos /  Fötus, dass auch wir uns an jeden Moment unserer Zeugung, Schwangerschaft und Geburt erinnern können, überrascht auch mich immer wieder aufs Neue. Überraschungen und wohlige Gänsehautmomente der Mütter mit ihren Babys aus den Babystunden bei MaBaZ, die ich gerne mit Ihnen teile. 

Mama’s erster Besuch in der 13. Schwangerschaftswoche

Die Mama war voller Sorge und Angst. Sie hatte erfahren, dass ein Zwilling in der Woche davor gestorben war. Oft erlebe ich, dass Schwangere sich nach Fehlgeburten vor dem unfassbaren Schmerz schützen, indem sie einen Sicherheitsabstand zwischen sich und dem Baby schaffen: Von Vorsorgetermin zu Vorsorgetermin hangeln sie sich und nachdem dort alles in Ordnung ist, lassen Sie sich ein wenig mehr – aber immer noch nicht bedingungslos – auf Ihr Baby ein. Ich kann das sehr gut aus eigener Erfahrung nachempfinden. 

Wenn ich mich weniger einlasse, tut es weniger weh. Haben Sie das auch schon als Kind gelernt? Sie kontrollieren ihre Gefühle.  

So sorgen Sie für Ihr gesundes Bonding & sichere Bindung des Babys an Sie

Als ich die Vorgeschichte hörte, lag es mir besonders am Herzen, dass die Mama ihrem Körper wieder vertraut und das Baby noch am gleichen Abend spürt, dass es zwar seinen Zwilling verloren hatte, dennoch nicht alleine ist. Dass seine Mama annähernd so nah bei ihm ist, wie sein verlorener Zwilling es gewesen war.

Meine Klientin reiste mit meiner Anleitung in ihre Gebärmutter zu ihrem Minizwerg. Dabei bedanken wir uns immer bei der Gebärmutter und bitten sie, die Mama zu ihrem Baby zu lassen. Manche Mütter bleiben dann still und erzählen mir hinterher was sie erlebt haben. Andere erzählen während dessen, dann kann ich darauf eingehen. So eine Reise dauert 20 Minuten und hinterher sprechen wir über die Erlebnisse. Die Mama hatte ihren Kleinen schon am ersten Bauchflüster-Abend gesehen. Sie erzählte, dass er sofort ihren Arm festgehalten und sich über ihren Besuch gefreut habe. Es wollte spielen.

Bis zu seiner Geburt hat Sie sich regelmäßig mit ihrem Sohn bei mir auf dem Sofa getroffen: an den MaBaZ-Abenden und in den emotionalen Abschieds- und Vorbereitungsstunden für die Geburt (Bindungsanalyse). Ihr Baby hat ihr gesagt, was er sich gerade wünscht und ihr überraschende Botschaften gegeben. Wir haben zusammen mit dem Papa das große Abenteuer Geburt im Geburtsvorbereitungskurs trainiert. 

In der 37. Schwangerschaftswoche begannen Mama und Baby, sich auf den Abschied vom ersten Zuhause Gebärmutter und das große Abenteuer vorzubereiten.

Wie es ausging? Der kleine Junge hatte in der achtstündigen Geburt keinerlei Anzeichen von Stress und die Mama hat die Geburt so erlebt, wie sie es sich vorgenommen hatte.