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Gedanken zum MUTTERTAG – einmal ganz anders

MUTTERTAG – einmal ganz anders!

Wenn wir uns selber im Weg stehn, wenn uns Liebe und Glück immer wieder im Alltag abhanden kommen, wir uns oft erschöpft fühlen und uns wenig Zeit für uns selbst nehmen, ist dies oft verknüpft an Bindungen, an unbewusst eingenommene Rollen in der Familie. Wir wiederholen das Leid unserer Mutter, haben es früh in der Kindheit übernommen.

Schonen Sie Ihre Mutter? 

Können Sie mit Ihrer Mutter über Ihre Bedürfnisse und auch über Sorgen sprechen? Oder schonen Sie Ihre Mutter? Leider ist es nicht so ehrenvoll, wie Sie denken, wenn Sie Ihre Mutter schonen. Denn es bedeutet, dass Sie sich über Ihre Mutter stellen. Sie sind die Mutter und Ihre Mutter ist das Kind. Sie sagen damit indirekt: „ Mutter, Du bist so schwach, dass Du das nicht aushälst. Ich beschütze Dich.“ Wir berauben unsere Mutter um Ihre Kraft und uns um Ihre Kraft, mit der Sie uns den Rücken stärken könnte. Der Preis dafür ist hoch: Uns fehlt die Kraft für unseren eigenen Weg und unsere Kinder erleben uns kindlich. Sie werden emotional, psychologisch unsere Eltern.

Warum tun wir das?

Wenn unsere Mütter Freude nie gefühlt und gezeigt haben, vielleicht nie ihre ganze Frauenidentität gefunden und gelebt haben, wenn unsere Mütter Sexualität nicht genießen konnten, wenn unsere Mütter sich schuldig gefühlt haben, überträgt sich das fast immer auf uns Töchter.
Auch auf die Söhne.

Wir tragen und schleppen die Geschichten unserer Urgrossmütter, Grossmütter und Mütter  auf unseren Schultern (und die unseres Alltags). Schon im Bauch als wachsendes Baby spüren wir den Schmerz unserer Mutter, Großmutter, Urgroßmutter. Die Schwere ihrer Leben, den Kampf den Sie geführt, die Unterdrückung die sie erlebt haben.  Bedenkt…

Der Krieg liegt noch schwer in ihren Herzen. Die Arbeit und Fürsorge für die Familie war das, wofür Ihr Körper und Ihre Kraft geschaffen wurde, hat man ihnen gesagt und sie haben es geglaubt. Liebe und Leidenschaft haben in den damaligen Zeiten wenig Platz gehabt. Es ging ums Dazugehören und in der Nazi-Diktatur ums nackte Überleben. Die Moral der Kirche hat unseren Großmüttern und Müttern schon früh beigebracht, sich zu verstecken um nicht blossgestellt, beschämt und ausgeschlossen zu werden. Und dann haben sie uns Kriegsenkel bekommen und wir Euch heutigen Mütter und Väter. Unsere Gebärmutter ist ein mehrgenerationales Wahrnehmungsorgan, in der all dies gespeichert ist, von Babys gespürt wird und den Verlauf von Schwangerschaft und Geburt beeinflusst.

Und Sie? Welche Mutter wollen Sie sein?

Sie werden nun Mama und können den Bann durchbrechen. Wir können unsere Töchter (und Söhne) von der Wiederholung befreien.  Unsere Mütter und Großmütter wussten es nicht anders, sie ordneten sich den Erziehungsidealen und gesellschaftlichen Regeln der damaligen Zeit unter. Sie wollten überleben, wollten sich selber – und uns – schützen. Sie sind hart geworden durch das Leben und die damaligen Nachkriegszeiten.

Und ja, wir hätten uns als Kinder eine andere Form der Liebe gewünscht. Sie haben uns oft nicht beschützt und uns nicht das Gefühl gegeben, dass wir das Beste sind, dass ihnen passiert ist. Jedoch alles was sie gegeben haben war die Liebe, die sie kannten.

JETZT, Heute …

DAS PERFEKTE MUTTERTAGSDINNER

DAS PERFEKTE MUTTERTAGSDINNER

haben wir es in unserer Hand, eine neue Freiheit zu leben und zu erfahren. Die Schwere, die auf unseren Müttern lastet, zu verwandeln, nicht an unsere Kinder weiterzugeben. Und unseren Müttern zu vergeben.

Oft ist es zwischen Großmüttern und Töchtern nicht ausgesprochen und schon gar nicht verstanden. Es geht darum uns selbst zu verzeihen, dass wir uns selber so lange nicht geliebt haben. Und uns einen eigenen Weg zu erlauben. Selbst gegen Widerstände! Zu  unserem Wohle, zum Wohle der Frauen und zum Wohle der Töchter und Sohne, die wir jetzt gebären. Vielleicht sind Sie bedrückt, oft erschöpft oder Ihr Körper gibt Ihnen in der Schwangerschaft mit Beschwerden eindeutige Signale, einmal genau in Ihre Seele die Bedürfnisse von Ihrem Baby zu schauen?  

Kinder lernen am Modell!

„Kinder braucht man nicht zu erziehen. Sie werden eh wie ihre Eltern.“ hat Prof. Uta Ranke-Heinemann in ihrer provokativ-saloppen Art einmal in einer Talkshow gesagt. Da war ich noch gar keine Mutter. Der ist unauslöschlich in mir hängen geblieben. Er stimmt! 

Steigen Sie aus und schauen Sie genau hin, ob Sie die Bindungsmuster Ihrer Ahnen an Ihre Kinder weitergeben wollen. Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Baby und sich. Lassen Sie sich nicht zu, dass Ihr Kind und Sie von den Anforderungen der heutigen Gesellschaft vereinnahmt werden.

Brief an die Mutter

Ich liebe dich und ich liebe mich. Mich liebe ich mehr.

Ich gebe dir deinen Anteil zurück. Er gehört nicht zu mir. Nun gehe ich meinen eigenen Weg. Ich bleibe deine Tochter. Du bleibst meine Mutter. Doch nun löse ich mich davon, Dir zu Gefallen auf meinen eigenen Weg zu verzichten. Ich gehe den Weg der Freiheit und Kraft. Ich erlaube mir mein Frausein und meine Schönheit zu genießen. Ich erlaube mir ein leichteres und gutes Leben und glückliche und erfüllte Beziehungen.

Ich trage keine Verantwortung für dein Glück. Die Verantwortung, die ich mir genommen habe als ich in Deinem Bauch war, gebe ich Dir zurück. Du bist stark genug, Dein Schicksal allein zu tragen. Und ich trage meins. 

Ich danke Dir für mein Leben, das Du mir geschenkt hast. Doch ich stehe in keiner Schuld und Verpflichtung, Dein Leben weiter zu leben. 

Ich weiss, Du hast Dein Bestes gegeben hast. Du bist nicht länger für mich verantwortlich. Verzeih mir, wenn ich dich nicht immer wertgeschätzt und gesehen habe, oder verurteilt für Dein Sosein. Ich wusste es auch nicht besser.

Ich danke Dir. Deine Tochter